Freitag, 2. April 2010

Arbeit macht…

Geld!

Wers glaubt oder nicht. Nachdem wir in Cairns selbst nach drei Wochen (am Ende mehr oder weniger suchen) keine Arbeit bekommen, oder eben gefunden hatten, sind wir kurzer Hand nach Broome geflogen.

Wer bei der Konkurrenz fleißig aufpasst, ist jetzt bei BROOME stutzig geworden. Das Örtchen kam schon mal in der Lebensgeschichte unserer allerliebsten Jule vor (bei der ich mich auch wieder melden muss, ich faules Teil;). Da Jule die Peggy nämlich mit „Arbeit auf dem Perlenboot“ total verrückt gemacht hat, hieß der nächste Stopp eben Broome. Ein kleines, bisschen verschlafenes Örtchen, mitten in der Wüste. Hier ist es alles ein wenig anders: Als erstes war der Flughafen, und alles andere ist drum herum gebaut worden. Es gibt einen wirklich schönen Strand, mit den tollsten Sonnenuntergängen des Landes(wir wohnen nur 5 Minuten davon entfernt). Und, das wichtigste: Es liegt in Western Australia. Hier wohnen die wenigsten Menschen, der Alkohol ist am teuersten und Glücksspiel ist verboten. Dafür sind die Autos billiger. Schade das wir das ja schon hinter uns haben:(

Wie wir es aber so kennen macht der Mensch genau das, was verboten ist. Die Bar verbucht mehr Umsatz als ein Supermarkt, die wenigsten gehen Arbeiten und Abends gibt’s immer schön ne Pokerrunde vorm ins Bett gehen.
Nach unseren drei Wochen in Cairns, einschließlich 2 Wochen Hostel säubern kam uns das am Anfang schon bissl wie ne Verarsche vor. Wir hatten schon Angst, dass wir mit einer winzigen Propellermaschine fliegen müssen, weil der Ort unter Google-Earth so klein aussah…und erst recht das Stückchen Landebahn. Aber mittlerweile haben wir uns hier ganz gut eingelebt, haben neue Freunde gefunden, und wer hätte das gedacht, wir spielen wieder schön Putze. Das heißt keine Ausgaben für Unterkunft und ein bisschen was für ein Gläschen am Abend.
Wäre das nicht schon genug, haben wir nach zwei Tagen, mit Null Anstrengung schon einen Job gefunden. Den haben wir nach knapp zwei Wochen immer noch, wenn das mal kein gutes Zeichen ist=)! Das tolle ist, wir laufen zwei Minuten bis hin, bekommen jeden Tag ein freies Essen und am Abend auch den ein oder andren Drink. Das schlechte daran: Es ist ein Restaurant, wir arbeiten als Saftschubse und hinter der Bar. Und das haben wir noch niiiiie gemacht!
Auch wenn zwei drei Monate Arbeit im Kaiserhof auf dem Lebenslauf blinken. Mittlerweile läuft‘s ganz gut, aber am Anfang dürfte so gut wie jeder gesehen haben, dass wir noch nie drei Teller getragen, irgendwelche Cocktails gemixt oder auch nur einmal Kasse gemacht haben. Aber wir ja sind lernfähig.

Jetzt stellt sich nur noch die Frage wie weiter. Fliegen wir noch kurz für ein paar Tage nach Thailand, oder machen wir gleich ne Woche draus? Oder kaufen wir uns lieber noch ein Auto und reisen schön in aller Ruhe die Westküste runter(Schläge von Peggy, keine gute Idee=). Oder wir fliegen einfach überall hin. Wäre doch auch mal was. Wichtig ist nur, wir wollen bald wieder weiter, damit der Arbeitsfluss wieder zur Ruhe kommt. Wir wollen es ja nicht gleich übertreiben…

Genug Gequatsche, ich möchte mal ein bisschen ins Detail gehen. Unser Tag verläuft wie folgt:
Während Peggy gegen 5Uhr morgens aufsteht, weil sie die erste im Restaurant ist, alles aufschließt, zurechtstellt, Kaffee ansetzt und so weiter, komme ich wenn sie geht. So gegen 14Uhr und arbeite dann bis 24Uhr, wenns gut kommt, und ich mich beeile und niemand mich aufhält auch mal um 10.
Sinnloserweise macht Peggy frühs immer das wunderschönste Frühstück, damit dann niemand kommt und es isst. Oder höchstens mal zwei drei Leute. Das is schon bissl schade, aber wir werden ja dafür bezahlt, also was solls. Wenn ich gegen 14Uhr komme, haben wir schon Mittagsmenü. Das nehmen auch nur die wenigsten in Anspruch, weil das Ressort so gut wie leer ist, die haben ungefähr eine Auslastung von 6-9Prozent, was etwa 30-50 Leuten entspricht. Komischerweise kommt aber manchmal nicht mal einer von denen zum Dinner, weshalb die Küche sich den ganzen Nachmittag umsonst den Arsch aufreißt um bezauberndes(und es ist wirklich guuuut, und teuer)Essen vorzubereiten. Während ich den einen Tag nichts zu tun habe und die ganze Bar dreimal putze, überfallen mich an nem anderen fünf Leute auf einmal und suchen sich die schwierigsten Cocktails heraus. Und weil ich das natürlich noch nie gemacht habe, dauert das Stunden…was mich am Anfang ganz schön dumm dastehen lassen hat.
Am genialsten ist aber, dass das Restaurant ab 1. April jemand anderen gehört, wir also wieder einen neuen Boss bekommen. Und damit auch wieder neues Geld, neuen Vertrag, neue Regeln, neues Menü und weiß der Teufel was noch. In der Zwischenzeit ist das Restaurant ein wenig verkommen, weil sich der alte Manager einen Scheißdreck um neue Bestellungen kümmert, keine Abrechnungen mehr macht bla bla. Und wir sind dann immer die dummen, die dafür angeschissen werden, wenn wir wieder etwas nicht da haben. Riesenlange Weinliste, krasse Preise aber nix im Schrank. Komisch oder?

Aber, das soll sich ja ändern. Morgen kommt der neue Boss und ich hoffe er hat ein paar gute Ideen um den Laden mal wieder ins Rennen zu bringen. Heute hatten wir ganze 20Dollar Umsatz…
Und das Ganze geht dann noch drei Wochen. In der Zeit dürften wir etwa 8000Dollar zusammenhaben, was locker für zwei weitere Monate locker leichtes Reisen reicht. Und dann steht uns nur ein letzter TEURER Einkauf und ein langer Flug bevor. Danach haben wir das große Australienbuch geschlossen und wollen hoffen, dass es nicht so schnell verstaubt.
Man sieht sich!

Euer Niggo

Mittwoch, 17. Februar 2010

Eine Bootsfahrt die is lustig...

Oho. Mal wieder Neuigkeiten von der fernen Insel!

Mittlerweile, nachdem wir Brisbanes Fängen nach drei Wochen(anstatt von 3 Tagen=) entflohen sind, sitzen wir nun in Cairns und genießen den Vorzug eines Hostels. Eine Dusche, eine Klimaanlage und ein gemütliches Bett. Daran wird sich so schnell nichts ändern, da man hier ganz einfach nicht mehr im Auto schlafen kann. Genauso wie in Deutschland im Moment, nur andersrum. Anstatt von Kälte und Schneematsch – Hitze und Schwüle. Das einzig gleiche ist der Regen:( Aber selbst der bleibt gerade wieder aus. Man schwitzt, sobald man aus der Dusche kommt, weshalb das einzig wahre Hilfsmittel nur die geheiligte Aircondition im Zimmer bleibt. Aber naja, selbst Schuld. Wir haben einfach keine Sekunde dran gedacht, das Australien sowas in dieser Zeit für einen bereit hält.

Von Brisbane, um wieder zum Punkt zu kommen, ging es als erstes nur drei, vier hundert Kilometer weiter(von insgesamt 1700 KM) nach Rainbow Beach. Dort sollte es eigentlich schicke Sand-„Klippen“ am Strand geben, die wie der Name verrät bunt sind. Das einzige was wir gesehen haben waren Mücken…

Zerstochen(und ihr wollt nicht die Auto Decke sehen!), und ziemlich verschwitzt, alle Sachen klamm ging es ohne einen Abstecher auf Fraser Island weiter. Nächster Halt war Childers, Aufenthaltsort von gleich vier Deutschen: Anja, Pierre, Rico und Kattl! Die hatten sich im kleinen Ort, in dem es aber immerhin einen großen Supermarkt plus Pubs etc. gibt, gemütlich gemacht und Arbeit gefunden. Tomaten ernten. Klingt nich schlecht, aber ihr könnt euch nicht vorstellen wie unglaublich dreckig alles war. Nachteil der Regensaison:-) Mit den vier zusammengepfercht in einem relativ kleinen Bungalow, aber anscheinend ganz glücklich haben wir dann noch einen schönen Abend gehabt. Frühs gings dann aber trotzdem weiter(vor allem trotz Kater).

Über Bundaberg, woher ich dem einen oder andren bestimmt noch ein originales Fläschchen zukommen lasse, weiter an der Küste 600 oder 700 Km am Stück bis Early Beach. Wo es erstmal einen Begrüßungsregen gab. Wie schon die ganze Fahrt. Was übrigens hier auch komisch ist(für uns als Deutsche=), es regnet ungefähr 2 Minuten. Besser es gießt unbeschreiblich, sodass man fast gezwungen ist anzuhalten, dann von einer auf die andre Sekunde – alle, aus und vor bei. Ein paar hundert Meter weiter findet man dann eine völlig trockene Straße vor. Das hatten wir bestimmt fünf, sechs mal an einem Tag, während wir durch grüne Gegenden gerollt sind, die mich schwer an meinen Vietnam Urlaub vorletztes Jahr erinnert haben. Überall sind die Straßen von Zuckerrohr, hohem Gras oder dicht zusammen gewachsenen Bäumen umgeben. In der nahen Ferne sieht man sanfte Hügel, meist eingehüllt in Regenwolken, mindestens so knallgrün wie der Windows Standard Hintergrund mit dem Hügel. Man kann erahnen, dass es nahezu unmöglich wäre sich dort einen Weg durch zu bahnen. Nicht ohne Bulldozer. Die Leute leben inmitten von Regenwald. Dementsprechend warm-feucht ist es auch. Und beinahe unerträglich, wenn einem nicht der Fahrtwind ins Gesicht blasen würde.

Angekommen in Early Beach, mit der Illusion dort Arbeit zu finden, haben wir uns für zwei weitere Tage in einem Hostel eingemietet um dann(weil wir ganz schnell gemerkt haben das das mit Arbeit nix wird) für viel viel Geld einen Bootstrip zu buchen. Bei Regen…natürlich. Mal abgesehen vom Wetter hatten wir aber wirklich Glück, da wir uns ein etwas älteres Segelboot ausgesucht hatten auf dem wir nur mit 7!! Anderen waren. Boote dieser Größe waren mit bis zu 25 Personen besetzt, was allerdings nicht wirklich ernst gemeint sein konnte;-) Die nächsten drei Tage waren dann entsprechend lustig(wir hatten Iren an Bord, leider ohne Whiskey), vollgestopft mit relativ gutem Essen und Schnorcheltouren. Das Riff um die Whitsundays herum hat sich aber nicht gerade als das schönste entpuppt, deshalb sind wir auf das Riff vor Cairns gespannt. Trotzdem hats gereicht um einen riesigen Napoleonfisch zu streicheln. Nicht zu vergessen unser frisch verliebtes französisches Pärchen… Nachdem die eine das gesamte Boot vollgebrochen hat, ließ es sich noch viel besser küssen. YAK! Und behalt‘ auf einem vollgekotzen Boot mit Wellengang mal die Nerven., herzlichen Glückwunsch!

War trotzdem nicht schlecht, alles in allem. Und jetzt sind wir in Cairns. Relativ kleine, vor allem in die Fläche, anstatt in die Höhe gebaute Großstadt und haben uns wiederum nach Arbeit umgeschaut. Aber, außer Lebensläufe abgeben war auch hier nix zu finden. Deshalb fahren wir auch hier schon wieder weg. Ist ja auch nicht viel zu sehen außer dem Riff. Morgen schauen wir uns noch die Borran Wasserfälle an, die im Moment recht gewaltig aussehen sollten und fahren danach vielleicht noch ans Cape Tribulation um dann wieder ein Stück zurück zu ziehen um hoffentlich Bananen ernten zu können. Und dort werden wir wieder geraume Zeit brauchen unsere Geldreserven aufzustocken. Nachdem uns gestern schon wieder was am Auto kaputt gegangen ist, diesmal das Lager an einem Hinterrad, ist das umso dringender. Naja, wenigstens geht bei mir nix kaputt:)

Also dann liebste Masse an Lesern! Ich wünsche euch einen hoffentlich baldigen Frühlingsanfang!

Ich meld mich bestimmt noch mal, wenn mir die erste Spinne aus einer Bananenstaude über die Hand läuft.

Euer Niggo!

Donnerstag, 28. Januar 2010

Vorher, Nachher ...

Niggo!
Ja, ich habs geschafft: Ich war beim Friseur!!!




So kurz war das seit 8 Jahren nich mehr:) Oder noch länger:D
Aber naja, hier noch ein kurzer Eindruck von unsrer Zeit bei Alisa in Brisbane:




















Dienstag, 12. Januar 2010


Und da sind wir wieder!Mal wieder viel zu lange her, dass ich was geschriebe habe.

Aber naja, ihr wisst ja wie das manchmal mit dem Internet hier ist. Entweder man hat ne schnelle Verbindung für 10 Dollar die Stunde, oder man wartet sich den Arsch im McDoof wund, bis mal Google ein paar Zeilen Text ausspuckt. Aber lassen wir das Gejammer mal weg:)

Nachdem wir mit unserem frisch reparierten Auto, endlich endlich von Birchip abgehauen sind, den Mechaniker mit einer horenden Summe übers Ohr gehauen haben, sind wir jetzt auf der Flucht, immer weiter gen Norden entlang der Ostküste.


Unser Silvester war, wie Peggy ja schon geschrieben hatte, direkt ins Wasser gefallen. Umso schöner waren dann aber die Tage danach, denn Familie Leschinski hat uns für ein paar Tage in den Wilsons Prom mitgenommen. Am Anfang waren nur drei Tage angedacht, woraus aber direkt(kein Plan lässt sich in Australien wirklich umsetzen!)7 wurden. Und das beste: wir mussten dank schläfriger Parkaufsichtsfrau nur drei bezahlen! Wieder mal Backpacker Glück, hehe.

Der Park selber ist einfach nur der Hammer, tropischer Regenwald und tolle hohe Berge werden nur noch von einsamen paradiesischen Stränden übertrumpft. Aber ein paar Bilder sagen da ich glaube mehr:







Und nicht nur, dass wir zwischendurch mal 20 Kilometer gewandert sind, haben wir auch ganz schnell nen Grundkurs in Surfen genommen. Wir passen uns also langsam an=)

Nächste Station war dann 90teee Miles Beach(macht 144 Kilometer), der zwar wirklich sehr lang ist, man aber nich viel davon sieht. Mal davon abgesehen war er nicht wirklich schön...

Nach einer Nacht im Wald, um uns mal wieder richtig aufs Backpacker Leben einzustimmen, ging es weiter nach Canberra, direkt in die Hauptstadt! Eine wirklich wunderschöne Stadt, nicht sehr groß, dafür aber sehr modern undirgendwie trotzdem gemütlich. Hier schlafen wir nun schon seit drei Tagen aufm Parkplatz, sogar völlig legal, haben einen großen Park vor der Haustür und keine störenden Nachbarn. Und natürlich den Fluss, in dem wir jeden Abend nach einem 40 Grad Tag noch ein erfrischendes Bad nehmen(mit Shampoo=). Gestern haben wir dann noch die Innenstadt erkundet, die sogut wie nur aus einem riesigen Einkaufszentrum besteht(weshalb wir jetzt auch etwas ärmer sind) und heute waren wir, oho oho, im Museum. Ganz zu meiner Freude (nicht zu Peggys - es war aber ihre Idee!)war es nähmlich ein Kriegs-Museum, genau das richtige für ein bisschen Geschichtsnachhilfe.

Und jetzt, könnt ihr ja erraten, sitze ich wieder einmal im Mccess und nutze eine viel zu langsame Verbindung.

Morgen gehts dann nach Sydney, ein paar Tage im Hostel leben, damit Peggy das auch mal erlebt. Ein bisschen Partey, Stadtgucken...Photo vonner Oper da, Photo Oper hier, Photo Oper dort...und nicht vergessen die Oper zu photografieren, jaja. Und danach dann...mal sehen wie der Wind steht!

Bis dahin ihr Lieben, ein erfolgreiches, stressfreies neues Jahr 2010.

Euer Niggo