Mittwoch, 17. Februar 2010

Eine Bootsfahrt die is lustig...

Oho. Mal wieder Neuigkeiten von der fernen Insel!

Mittlerweile, nachdem wir Brisbanes Fängen nach drei Wochen(anstatt von 3 Tagen=) entflohen sind, sitzen wir nun in Cairns und genießen den Vorzug eines Hostels. Eine Dusche, eine Klimaanlage und ein gemütliches Bett. Daran wird sich so schnell nichts ändern, da man hier ganz einfach nicht mehr im Auto schlafen kann. Genauso wie in Deutschland im Moment, nur andersrum. Anstatt von Kälte und Schneematsch – Hitze und Schwüle. Das einzig gleiche ist der Regen:( Aber selbst der bleibt gerade wieder aus. Man schwitzt, sobald man aus der Dusche kommt, weshalb das einzig wahre Hilfsmittel nur die geheiligte Aircondition im Zimmer bleibt. Aber naja, selbst Schuld. Wir haben einfach keine Sekunde dran gedacht, das Australien sowas in dieser Zeit für einen bereit hält.

Von Brisbane, um wieder zum Punkt zu kommen, ging es als erstes nur drei, vier hundert Kilometer weiter(von insgesamt 1700 KM) nach Rainbow Beach. Dort sollte es eigentlich schicke Sand-„Klippen“ am Strand geben, die wie der Name verrät bunt sind. Das einzige was wir gesehen haben waren Mücken…

Zerstochen(und ihr wollt nicht die Auto Decke sehen!), und ziemlich verschwitzt, alle Sachen klamm ging es ohne einen Abstecher auf Fraser Island weiter. Nächster Halt war Childers, Aufenthaltsort von gleich vier Deutschen: Anja, Pierre, Rico und Kattl! Die hatten sich im kleinen Ort, in dem es aber immerhin einen großen Supermarkt plus Pubs etc. gibt, gemütlich gemacht und Arbeit gefunden. Tomaten ernten. Klingt nich schlecht, aber ihr könnt euch nicht vorstellen wie unglaublich dreckig alles war. Nachteil der Regensaison:-) Mit den vier zusammengepfercht in einem relativ kleinen Bungalow, aber anscheinend ganz glücklich haben wir dann noch einen schönen Abend gehabt. Frühs gings dann aber trotzdem weiter(vor allem trotz Kater).

Über Bundaberg, woher ich dem einen oder andren bestimmt noch ein originales Fläschchen zukommen lasse, weiter an der Küste 600 oder 700 Km am Stück bis Early Beach. Wo es erstmal einen Begrüßungsregen gab. Wie schon die ganze Fahrt. Was übrigens hier auch komisch ist(für uns als Deutsche=), es regnet ungefähr 2 Minuten. Besser es gießt unbeschreiblich, sodass man fast gezwungen ist anzuhalten, dann von einer auf die andre Sekunde – alle, aus und vor bei. Ein paar hundert Meter weiter findet man dann eine völlig trockene Straße vor. Das hatten wir bestimmt fünf, sechs mal an einem Tag, während wir durch grüne Gegenden gerollt sind, die mich schwer an meinen Vietnam Urlaub vorletztes Jahr erinnert haben. Überall sind die Straßen von Zuckerrohr, hohem Gras oder dicht zusammen gewachsenen Bäumen umgeben. In der nahen Ferne sieht man sanfte Hügel, meist eingehüllt in Regenwolken, mindestens so knallgrün wie der Windows Standard Hintergrund mit dem Hügel. Man kann erahnen, dass es nahezu unmöglich wäre sich dort einen Weg durch zu bahnen. Nicht ohne Bulldozer. Die Leute leben inmitten von Regenwald. Dementsprechend warm-feucht ist es auch. Und beinahe unerträglich, wenn einem nicht der Fahrtwind ins Gesicht blasen würde.

Angekommen in Early Beach, mit der Illusion dort Arbeit zu finden, haben wir uns für zwei weitere Tage in einem Hostel eingemietet um dann(weil wir ganz schnell gemerkt haben das das mit Arbeit nix wird) für viel viel Geld einen Bootstrip zu buchen. Bei Regen…natürlich. Mal abgesehen vom Wetter hatten wir aber wirklich Glück, da wir uns ein etwas älteres Segelboot ausgesucht hatten auf dem wir nur mit 7!! Anderen waren. Boote dieser Größe waren mit bis zu 25 Personen besetzt, was allerdings nicht wirklich ernst gemeint sein konnte;-) Die nächsten drei Tage waren dann entsprechend lustig(wir hatten Iren an Bord, leider ohne Whiskey), vollgestopft mit relativ gutem Essen und Schnorcheltouren. Das Riff um die Whitsundays herum hat sich aber nicht gerade als das schönste entpuppt, deshalb sind wir auf das Riff vor Cairns gespannt. Trotzdem hats gereicht um einen riesigen Napoleonfisch zu streicheln. Nicht zu vergessen unser frisch verliebtes französisches Pärchen… Nachdem die eine das gesamte Boot vollgebrochen hat, ließ es sich noch viel besser küssen. YAK! Und behalt‘ auf einem vollgekotzen Boot mit Wellengang mal die Nerven., herzlichen Glückwunsch!

War trotzdem nicht schlecht, alles in allem. Und jetzt sind wir in Cairns. Relativ kleine, vor allem in die Fläche, anstatt in die Höhe gebaute Großstadt und haben uns wiederum nach Arbeit umgeschaut. Aber, außer Lebensläufe abgeben war auch hier nix zu finden. Deshalb fahren wir auch hier schon wieder weg. Ist ja auch nicht viel zu sehen außer dem Riff. Morgen schauen wir uns noch die Borran Wasserfälle an, die im Moment recht gewaltig aussehen sollten und fahren danach vielleicht noch ans Cape Tribulation um dann wieder ein Stück zurück zu ziehen um hoffentlich Bananen ernten zu können. Und dort werden wir wieder geraume Zeit brauchen unsere Geldreserven aufzustocken. Nachdem uns gestern schon wieder was am Auto kaputt gegangen ist, diesmal das Lager an einem Hinterrad, ist das umso dringender. Naja, wenigstens geht bei mir nix kaputt:)

Also dann liebste Masse an Lesern! Ich wünsche euch einen hoffentlich baldigen Frühlingsanfang!

Ich meld mich bestimmt noch mal, wenn mir die erste Spinne aus einer Bananenstaude über die Hand läuft.

Euer Niggo!